April 19, 2024

Vom Bildschirm zurück zum Brett: Ein neuer Spieler im Online-Schach-Geschäft?

Online-Schach und Schachcomputer, zwei Welten? „Im Gegenteil“, sagt Millennium-Chef Thomas Karkosch. Der Schachcomputerhersteller aus München möchte künftig im Online-Schach-Geschäft mitmischen, indem er das virtuelle Spiel in ein haptisches verwandelt, es vom Bildschirm aufs Brett verlagert.

Aber erst einmal muss sich der Name des Unternehmens in der Online-Szene herumsprechen. Millennium sorgte unlängst für Aufsehen, als die Firma das erste Online-Weltklasseturnier überhaupt sponserte, das „Magnus Carlsen Invitational„. Wir haben mit Karkosch über die Strategie hinter diesem ersten Schritt und seine Pläne für die Zukunft gesprochen.

Schachcomputer werden in der Schachszene oft als ein Relikt aus den 80er-Jahren belächelt. Jetzt taucht Ihre Marke beim Online-Schach auf, Sie haben das erste Online-Weltklasseturnier überhaupt unterstützt. Wie passt das zusammen?

Im massiven Trend zum Onlineschach sehen wir eine Antwort auf für uns entscheidende Fragen: Was ist die Zukunft des Schachcomputers? Wohin gehen wir? Trotz des Trends, online zu spielen, glauben wir, dass Schach in erster Linie ein haptisches Spiel ist. Fast alle User, mit denen wir sprechen, sagen, dass sie lieber eine Figur in der Hand haben als eine Computermaus

… und jetzt wollen Sie die Haptik mit dem Onlinespiel verbinden?

Genau. Schachcomputer, wie sie heute am Markt sind, müssen sich wandeln. Wir können mit diesen Geräten viel mehr machen. Die integrierten Engines werden sich nicht auflösen, die sind durchaus sinnvoll in einigen Anwendungsbereichen, Schachunterricht zum Beispiel, aber im Prinzip ist ein Schachcomputer prädestiniert als Zugangstool für Onlineschach. Einen ersten Schritt in diese Richtung haben wir schon 2017/18 unternommen: der Exclusive mit seiner automatischen Figurenerkennung, dazu das Chess-Link-Modul als offene Schnittstelle zum Brett. Aber bei der Anbindung zum Onlineschach sind wir auf die Gegenseite angewiesen. Wir brauchen Zugang zu der Schnittstelle vom Schachserver, um es vernünftig implementieren zu können.

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