Dezember 11, 2024

Start zur SMM: Riehen in der Nationalliga-A-Pole-Position

Wiederum offenes Rennen um den Titel – Erstrunden-Match Réti – Winterthur live im Internet

Markus Angst – Wie schon in den vergangenen Jahren kristallisiert sich für die am 22. März beginnende Nationalliga-A-Saison in der Schweizerischen Mannschaftsmeisterschaft (SMM) auch heuer kein Favorit heraus. Die vier Top-Teams Riehen (Vorjahr: 2.), Luzern (3.), Genf (1.) und Zürich (4.) trennen auf der Basis ihrer zehn Besten auf der 20er-Spielerliste nur gerade 18 ELO-Punkte (Vorjahr: 23).

Markus Ragger

Topgesetzt ist erstmals Riehen mit einem Schnitt von 2469 ELO. Der auf Verstärkungen verzichtende Vizemeister des Vorjahres ist einer von zwei Klubs, die einen Spieler innerhalb der NLA abgaben. Christian Flückiger spielt neu für Aufsteiger Trubschachen. Allerdings spielte der 58-jährige FIDE-Meister im vergangenen Jahr nur eine einzige Partie in der obersten Spielklasse, plus vier Mal für Riehen II in der NLB.

Hinter Riehen sind Luzern (2453), Genf (2452) und Zürich (2451) jeweils durch einen einzigen ELO-Punkt getrennt. Alle drei nehmen die neue Meisterschaft mit praktisch unverändertem Kader in Angriff. Luzern holte von NLA-Absteiger Solothurn zwar WGM Ghazal Hakimifard, die in der Schweiz wohnhafte 25-jährige Iranerin ist jedoch nur die Nummer 16 auf der Spielerliste. Während Genf keinen einzigen Transfer tätigte, vermeldet Zürich den Abgang von WGM Monika Müller-Seps (34) zum Lokalrivalen Réti. Allerdings spielte die fünffache Schweizer Meisterin in der vergangenen Saison nur eine einzige SMM-Partie für Zürich II in der NLB.

Réti (Startnummer 6) wiederum verzeichnet mit dem sechsfachen Schweizer Meister GM Joe Gallagher (55) und FM Michael Hofmann (56), die 2019 zusammen zehn Partien bestritten und 2020 beide nicht mehr SMM spielen, zwei prominente Abgänge. Stichwort Prominenz: Winterthur (Nr. 5) verlor den indischen GM Pentala Harikrishna (die Nummer 33 der Welt spielt nicht mehr SMM), holte dafür aber den 30-jährigen GM Miguel Santos Ruiz aus Spanien.

Zusammen mit Winterthur (2391) und Réti (2365) bildet Wollishofen (2362) das Dreier-Mittelfeld. Ein weiteres Trio – das mit gleichem Kader spielende Echallens (2323 ELO) sowie die beiden Neulinge Trubschachen (2320) und Bodan Kreuzlingen (2258) – dürfte wohl die beiden Absteiger unter sich ausmachen. Die Emmentaler sind so etwas wie die heimlichen Transfersieger. Sie holten neben Christian Flückiger mit dem 49-jährigen Oliver Sutter (er gibt nach fünfjähriger SMM-Pause ein Comeback) und dem 63-jährigen in der Schweiz wohnenden Slowenen Damjan Plesec (er spielte bisher für Trubschachen II in der 1. Liga) zwei weitere FIDE-Meister. Bodan engagierte neu den 43-jährigen Deutschen Samuel Heymann.

Insgesamt verfügen sieben NLA-Klubs über 24 Grossmeister. Mit sechs hat Titelverteidiger Genf am meisten – wobei vom Ausländer-Duo GM Romain Edouard/GM Nikita Petrow während der ganzen Saison nur einer spielberechtigt ist. Zürich hat fünf GM im Kader, Riehen vier, Luzern drei, Winterthur und Réti je zwei, Wollishofen und Echallens je einen. Stärkster Spieler der NLA ist Riehens österreichischer GM Markus Ragger (32) mit 2666 ELO.

Der Erstrunden-Match zwischen den beiden letztjährigen Tabellennachbarn Réti (5.) und Winterthur (6.) wird live auf der Homepage des ASK Réti übertragen (http://www.screti.ch/reti-live.html).

In der Nationalliga B zählen mit St. Gallen, Mendrisio (die beiden treffen in der  Ostgruppe gleich in der Startrunde aufeinander), Solothurn, Nyon und Schwarz-Weiss Bern (alle Westgruppe) fünf ehemalige NLA-Klubs zu den heissesten Aufstiegsanwärtern.

Insgesamt spielen dieses Jahr in der SMM 322 Mannschaften. Das sind gleich 30 mehr als im Vorjahr. Die Zunahme um über 10 Prozent ist vor allem eine Folge davon, dass in der 4. Liga neu mit Vierer-Teams (bisher Sechser-Mannschaften) gespielt wird.

Die 10 NLA-Klubs und ihre 10 Top-Spieler

Genf (Vorjahresklassierung: 1.): GM Romain Edouard 2656, GM Nikita Petrow 2556, GM Robert Fontaine 2544, IM Clovis Vernay 2533, GM Jean-Noël Riff 2526, GM Andrei Sokolow 2498, GM Gilles Miralles 2421, IM Quentin Burri 2375, IM Alexandre Vuilleumier 2370, IM Claude Landenbergue 2324, Nr. 11 IM Richard Gerber 2268. – Vom Ausländer-Duo GM Romain Edouard/GM Nikita Petrow (wohnt nicht mehr in der Schweiz) ist während der ganzen Saison nur einer spielberechtigt.

Zuzüge: keine.

Abgänge: keine.

ELO-Schnitt (ohne GM Nikita Petrow): 2452 (Nr. 3 in der Nationalliga A).

Riehen (2.): GM Markus Ragger 2666, GM Andreas Heimann 2588, GM Olivier Renet 2513, IM Ioannis Georgiadis 2499, GM Ognjen Cvitan 2483, IM Dennis Breder 2461, IM Nicolas Brunner 2441, Gregor Haag 2378, Sebastian Schmidt-Schäffer 2337, FM Clemens Werner 2327.

Zuzüge: keine.

Abgänge: FM Christian Flückiger (zu Trubschachen).

ELO-Schnitt: 2469 (Nr. 1).

Luzern (3.): GM Robert Hübner 2602, GM Noël Studer 2573, GM Martin Krämer 2545, IM Valery Atlas 2444, IM Oliver Kurmann 2425, IM Georg Fröwis 2415, IM Gabriel Gähwiler 2408, IM Roland Lötscher 2384, IM Beat Züger 2374, FM Vincent Riff 2356.

Zuzüge: WGM Ghazal Hakimifard (von Solothurn/NLB/Nr. 16).

Abgänge: keine.

ELO-Schnitt: 2453 (Nr. 2).

Zürich (4.): GM Christian Bauer 2650, GM Yannick Pelletier 2591, GM Alexandra Kosteniuk 2517, IM Werner Hug 2461, GM Lothar Vogt 2443, GM Lucas Brunner 2440, IM Ilja Mutschnik 2380, Anthony Petkidis 2361, FM Jonathan Rosenthal 2338, FM Jörg Grünenwald 2325.

Zuzüge: keine.

Abgänge: WGM Monika Müller-Seps (spielte 2019 jedoch nur eine Partie für Zürich II in der NLB).

ELO-Schnitt: 2451 (Nr. 4).

Réti Zürich (5.): GM Sebastian Bogner 2561, GM Mihajlo Stojanovic 2508, IM David Pires Tavares Martins 2411, IM Jewgeni Degtjarew 2372, IM Christian Maier 2353, IM Julien Carron 2337, Francesco Antognini 2301, FM Matthias Gantner 2284, FM Jonas Wyss 2268, WGM Monika Müller-Seps 2254.

Zuzüge: WGM Monika Müller-Seps (von Zürich).

Abgänge: GM Joe Gallagher, FM Michael Hofmann (beide spielen nicht mehr SMM).

ELO-Schnitt: 2365 (Nr. 6).

Winterthur (6.): GM Miguel Santos Ruiz 2591, GM Nico Georgiadis 2562, IM Dennis Kaczmarczyk 2455, IM Richard Forster 2435, Philipp Balcerak 2337, IM Martin Ballmann 2325, FM Emanuel Schiendorfer 2306, FM Kambez Nuri 2303, FM Walter Bichsel 2302, Julian Schärer 2295.

Zuzüge: GM Miguel Santos Ruiz (Sp).

Abgänge: GM Pentala Harikrishna (Ind/spielt nicht mehr SMM).

ELO-Schnitt: 2391 (Nr. 5).

Wollishofen (7.): GM Michael Prusikin 2529, IM Luca Kessler 2450, IM Roger Moor 2403, FM Marco Gähler 2389, FM Martin Fierz 2350, IM Olivier Moor 2334, IM Michael Hochstrasser 2320, FM Fabian Mäser 2295, FM Andreas Umbach 2280, FM Thomas Wyss 2266.

Zuzüge: keine.

Abgänge: keine.

ELO-Schnitt: 2362 (Nr. 7).

Echallens (8.): IM Guillaume Sermier 2385, FM Niels Willems 2371, GM Florin Gheorghiu 2371, FM Gabriele Botta 2361, IM Manuel Valles 2338, IM Ralph Buss 2334, FM Yevgen Bondar 2322, FM Aurelio Colmenares 2293, Cédric Pahud 2240, Nicola Ambrosini 2218.

Zuzüge: keine.

Abgänge: keine.

ELO-Schnitt: 2323 (Nr. 8).

Bodan Kreuzlingen (Aufsteiger): IM Frank Zeller 2417, FM Theo Hommeles 2384, IM Peter Kühn 2342, Andreas Modler 2309, FM Marcel Wildi 2244, FM Dieter Knödler 2231, Samuel Heymann 2225, Stefan Egle 2190, Michael Schmid 2157, Peter Plüss 2080.

Zuzüge: Samuel Heymann (aus Deutschland).

Abgänge: keine.

ELO-Schnitt: 2258 (Nr. 10).

Trubschachen (Aufsteiger): IM Christopher Noe 2541, IM Branko Filipovic 2372, FM Oliver Sutter 2352, FM Christian Flückiger 2316, FM Damjan Plesec 2291, IM Goran Milosevic 2286, 7 IM Hansjürg Kaenel 2285, Dirk Becker 2276, Max Scherer 2264, FM Joël Adler 2221.

Zuzüge: FM Oliver Sutter (Comeback nach fünfjähriger SMM-Pause), FM Christian Flückiger (von Riehen), FM Damjan Plesec (Slo/Ausländer mit Wohnsitz in der Schweiz/von Trubschachen II/1. Liga).

Abgänge: Alexander Lipecki (spielte 2019 jedoch nur für Trubschachen II in der 1. Liga).

ELO-Schnitt: 2320 (Nr. 9).

Partien der 1. Runde (22. März)

Genf – Trubschachen, Riehen – Bodan, Luzern – Wollishofen, Echallens – Zürich, Réti – Winterthur.

Weitere Rundendaten

2. Runde am 18. April, 3. Runde am 19. April, 4. Runde am 10. Mai, 5. Runde am 28. Juni, 6. Runde am 5. September, 7. Runde am 6. September, 8./9. Runde am 17./18. Oktober (zentral in Luzern).

NLA-Schlussrangliste 2019

1. Genf 17 (51). 2. Riehen 16 (50½). 3. Luzern 13 (46½). 4. Zürich 12 (41½). 5. Réti 9 (40). 6. Winterthur 9 (35½). 7. Wollishofen 7 (31). 8. Echallens 5 (28½). 9. Solothurn 1 (19). 10. Nyon 1 (16½).

Die Meister der letzten 10 Jahre

2019 Genf

2018 Luzern

2017 Winterthur

2016 SG Zürich

2015 Genf

2014 Réti Zürich

2013 Réti Zürich

2012 Genf

2011 Réti Zürich

2010 SG Zürich

Meistertitel seit der Einführung der SMM 1951

SG Zürich: 25

Allschwil: 8

Biel: 7

Nimzowitsch Zürich: 6

Genf: 5

Bern (Zytglogge): 3

Birseck: 3

Réti Zürich: 3

Winterthur: 3

Basel: 2

Luzern: 2

Reichenstein: 1

Mendrisio: 1

Gruppeneinteilung Nationalliga B

Ostgruppe: Winterthur II (Vorjahresklassierung: 2.), St. Gallen (3.), Réti Zürich II (4.), Mendrisio (5.), Wettswil (5.), Tribschen (5. in der Westgruppe), Nimzowitsch Zürich (7.), Gligoric Zürich (8.), Glarus (Aufsteiger), Wollishofen II (Aufsteiger). – Partien der 1. Runde (22. März): Réti II – Winterthur II, Mendrisio – St. Gallen, Wettswil – Nimzowitsch, Glarus – Tribschen, Gligoric – Wollishofen II.

Westgruppe: Solothurn (Absteiger), Nyon (Absteiger), Schwarz-Weiss Bern (2.), Riehen II (3.), Payerne (4.), Vevey (6.), Biel (8.), Therwil (10.), Olten (Aufsteiger), Bois-Gentil Genf (Aufsteiger). – Partien der 1. Runde (22. März): Riehen II – Solothurn, Olten – Nyon, Therwil – Schwarz-Weiss, Bois-Gentil – Payerne, Biel – Vevey.

Die 20 NLB-Klubs und ihre 3 Top-Spieler

Ostgruppe

Winterthur II (Vorjahresklassierung: 2.): FM Attila Barva 2369, Philipp Balcerak 2337, FM Walter Bichsel 2302.

St. Gallen (3.): IM Milan Novkovic 2382, FM Noah Fecker 2320, FM Wolfgang Steiger 2273.

Réti Zürich II (4.): FM Jonas Wyss 2268, WGM Monika Müller-Seps 2254, Vincent Kriste 2215.

Mendrisio (5.): GM Michele Godena 2528, IM Fabio Bellini 2475, IM Emiliano Aranovitch 2367.

Wettswil (5.): FM Philipp Aeschbach 2320, FM Marcel Hug 2303, FM Urs Rüetschi 2285.

Tribschen (5. in der Westgruppe): Kevin Cremer 2297, FM Daniel Lustenberger 2232, Jürgen Strauss 2212.

Nimzowitsch Zürich (7.): GM Thomas Luther 2525, IM Roland Ekström 2391, IM Codrut-Constantin Florescu 2297.

Gligoric Zürich (8.): GM Dejan Pikula 2501, IM Srdjan Zakic 2324, FM Christian Bussard 2266, Nr. 4 Tobias Kügel 2265. – Vom Ausländer-Duo GM Dejan Pikula/IM Srdjan Zakic ist während der ganzen Saison nur einer spielberechtigt.

Glarus (Aufsteiger): GM Vlastimil Hort 2442, IM Fabian Bänziger 2432, IM Jaroslaw Krassowizkij 2401, Nr. 4 FM Ufuk Tuncer 2324, Nr. 5 Guido Neuberger 2238. – Vom Ausländer-Trio GM Vlastimil Hort/IM Jaroslaw Krassowizkij/FM Ufuk Tuncer ist während der ganzen Saison nur einer spielberechtigt.

Wollishofen II (Aufsteiger): FM Andreas Umbach 2266, FM Thomas Wyss 2266, Patrick Eschmann 2206.

Westgruppe

Solothurn (Absteiger): GM Sergej Owsejewitsch 2598, FM Lukas Muheim 2287, FM Bruno Schwägli 2233.

Nyon (Absteiger): IM Jean Netzer 2384, FM Murtez Ondozi 2376, FM Avni Ermeni 2258.

Schwarz-Weiss Bern (2.): IM Markus Klauser 2406, IM Markus Löffler 2315, FM Roland Ollenberger 2287.

Riehen II (3.): FM Timothée Heinz 2376, FM Clemens Werner 2327, FM Dorian Jäggi 2297.

Payerne (4.): FM Nicolas Grandadam 2306, FM Theo Stijve 2277, FM Simon Stoeri 2273.

Vevey (6.): FM Aurélien Crut 2344, IM Charles Lamoureux 2327, FM David Burnier 2304.

Biel (8.): Bruno Nideröst 2262, Michel Georg 2258, Christophe Rohrer 2257.

Therwil (10.): FM Christoph Pfrommer 2340, Pascal Mäser 2238, Philipp Häner 2172.

Olten (Aufsteiger): IM Christophe Claverie 2323, FM Bruno Kamber 2295, Björn Holzhauer 2216.

Bois-Gentil Genf (Aufsteiger): IM Sébastien Joie 2357, FM Yvan Masserey 2273, Pablo Schmid 2209.

Lesen Sie in unserer News vom vergangenen Sonntag, welche Beschlüsse die Kommission Turniere des Schweizerischen Schachbundes (SSB) bezüglich Verschiebungen von SMM-Partien wegen des Corona-Virus gefasst hat: http://www.swisschess.ch/news-112/die-7-sgm-runde-vom-14-maerz-findet-statt-keine-nachverschiebungen-moeglich-es-gibt-jedoch-keine-bussen-fuer-begruendete-forfait.html