April 23, 2024

Hamburg schlägt Hockenheim

Autor: Georgios Souleidis – Die siebte Runde der Schachbundesliga verlief sehr spannend. Nur Bremen gewann sicher gegen Zugzwang München, aber die anderen Paarungen brachten nur knappe Sieger und zwei Unentschieden hervor. Die größte Überraschung glückte dem Hamburger SK, der den SV Hockenheim mit 4,5:3,5 besiegte.

Nordteams überraschen

Der Hamburger SK sorgte für die Überraschung der siebten Runde. Zu Hause empfing der HSK den SV Hockenheim und schon früh zeigte sich, dass es ein enges Match wird, obwohl Hockenheim an jedem Brett mit Elo-Vorteil an den Start ging. Jonathan Carlstedt sorgte für die Führung der Gastgeber. Gegen Dennis Wagner packte er das Londoner Systemaus und schwächte die Bauernstruktur des Gegners. Im damenlosen Mittelspiel geriet ein schwarzer Turm auf Abwegen und nach einigen Ungenauigkeiten verlor Wagner gleich zwei Bauer. Der Hockenheimer sah keinen Grund zum Weiterspielen und gab nach 32 Zügen auf.

Carlstedt gegen Wagner vor Beginn der Partie | Foto: Georgios Souleidis

Luis Engel erhöhte sogar zum zwischenzeitlichen 3:1. In einer Italienischen Partie, in der es im Mittelspiel, wie so häufig, nach nichts aussah, entschied ein einziger Fehler zugunsten der Hamburger Nachwuchshoffnung. David Baramidze stellte im 23. Zug seinen Turm auf das falsche Feld, wonach Engel sehenswert einen Bauern gewann. Im Doppelturmendspiel zeigte Engel gute Technik und verwertete seinen Vorteil sicher zum vollen Punkt.

Luis Engel | Foto: Georgios Souleidis

Es sollte aber nochmal spannend werden, denn Hockenheim hatte an einigen Brettern Vorteil. Ruslan Ponomariov verkürzte dementsprechend durch einen Sieg gegen Niclas Huschenbeth. Beim Stand von 4:3 für Hamburg versuchte Ivan Saric in einem Endspiel mit ungleichfarbigen Läufern seinen Mehrbauer zu verwerten, doch Rasmus Svane verteidigte sich umsichtig und sicherte den Gastgebern den Sieg.

Damit erlitt Hockenheim im Kampf um den Titel eine empfindliche Niederlage. Neben Hamburg freut sich natürlich Baden-Baden, das in der siebten Runde wegen des Rückzuges von DJK Aachen spielfrei war.

Im parallel ausgetragenen Kampf gab es ebenfalls eine Überraschung, denn der SC Viernheim kam gegen die SG Turm Kiel nicht über ein 4:4 hinaus. Zwar brachte Igor Kovalenko durch einen sicher herausgespielten Sieg gegen Jonny Hector den Favorit in Führung, doch Zbigniew Pakleza glich für Kiel postwendend aus. Der polnische Großmeister nutzte die löchrige Königsstellung von Thal Abergel aus, um in dessen Stellung entscheidend einzudringen. Ein kleines Drama spielte sich an Brett acht ab. Josefine Heinemann befand sich gegen Filip Boe Olsen auf der Siegerstrasse, ließ sich ber vom jungen Dänen am Königsflügel überrumpeln. Zum Glück für die Viernheimer konnte Vladimir Malakhov durch gute Technik seine Partie gegen Ivan Lopez Salgado am Spitzenbrett drehen und im Turmendspiel gewinnen.

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