April 24, 2024
Diese beiden verbindet nicht nur die Abneigung, die sie für den jeweils anderen empfinden. Auch wie ambivalent sie von anderen wahrgenommen werden, ist ähnlich und doch grundverschieden. Als sie beim Youtube-Talk für die DSJ nebeneinander sitzen mussten, redete der neue DSB-Geschäftsführer eine halbe Stunde lang über Schach in den USA. Die Zuschauer fragten sich derweil, wer dieser Mann ist, was ihn antreibt und wohin er den Tanker DSB steuern will. Diese Fragen sind bis heute unbeantwortet.

Tritt an diesem Wochenende der Vorstand der DSJ zurück? Zetteln mehrere Landesverbände eine Revolution an mit dem Ziel, das DSB-Präsidium zu kippen? Beide Drohungen stehen im Raum, beide sind ernst gemeint.

An der Freistellung und geplanten Kündigung von Jörg Schulz, der seit 1990 die Geschäfte der Schachjugend führt, droht das deutsche Schach zu zerbrechen. Schon am Sonntag könnte es ein Scherbenhaufen sein.

Wie es dazu kam:

Etwa ein Jahr ist es her, die Jordan-Affäre hatte gerade begonnen, da kündigte sich schon die nächste Affäre an. Die Führung des Deutschen Schachbunds bekam einen anonymen Brief ausgehändigt, dessen Verfasser die Integrität des DSJ-Geschäftsführers Jörg Schulz infrage stellte, ihm gar vorwarf, sich am Schach zu bereichern.

Als wir am Bodensee davon Wind bekamen, witterten wir sogleich eine Geschichte. Gibt es einen „Fall Schulz“, und ist der womöglich nur ein zweiter Komplex ein- und derselben Affäre? Verbindungen zwischen Schulz und Jordan liegen ja auf der Hand: Die Deutsche Schachjugend ist mit der Jordan-Firma „Euro Chess“ eng verbunden, unter anderem bezahlt sie jedes Jahr 6.000 Euro dafür, die Euro-Chess-Zeitschrift „Jugendschach“ als Forum in eigener Sache zu benutzen. Chefredakteur dieser Zeitschrift: Jörg Schulz.

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